Warum ein neues visuelles Erscheinungsbild?
„Man kann nicht nicht kommunizieren“
Paul Watzlawick
Bei Organisationen ist es wie bei Menschen: Wir haben eine Identität, beruhend auf unserer DNA, unseren Prägungen und Entwicklungen. Diese äußert und zeigt sich auf vielfältige Weise. Unseren inneren Kern kommunizieren wir über unsere Sprache, unser Verhalten und unser äußeres Erscheinungsbild. Sprechen diese Kommunikationsformen eine einheitliche Sprache, die in der Identität gegründet sind, nehmen wir unser Gegenüber als „authentisch“ wahr.
Was wir als Menschen oft als Automatismus erleben, müssen wir bei Organisationen bewusst denken, hinterfragen und steuern. Wir müssen uns auf Kernwerte einigen, diese verinnerlichen und als Gemeinschaft leben. Dies geht auch hier über Verhalten zur Sprache bis zur Visualität. Gerade die Visualität ist oft die erste Wahrnehmungsebene und entscheidet darüber, was wir von unserem Gegenüber erwarten und erhoffen.
Da sich die Visualität einer Organisation nicht von alleine aus dem Inneren entwickelt, sondern von außen geschaffen werden muss, ist ein behutsames und strategisches Vorgehen notwendig. Es handelt sich also nicht nur um einen Gestaltungsprozess, sondern um einen strategischen Prozess der das Innere begreift und nach Außen bewusst visualisiert.
Und das ist dann alles in einem Logo zu finden?
In erster Linie geht es um die Entwicklung einer visuellen Strategie. Diese kann sich in verschiedenem Umfang äußern. Die Basis bilden hier das Logo (Bild-Wort-Zeichen), die Definition von Farben, sowie die Schriftart. Darüber hinaus kann eine Bildsprache, Architektur-Stil und vieles mehr definiert werden.
Das Logo ist oft der kleinste gemeinsame Teiler. Viele Marken erkennen wir einzig an der Farbgebung oder an der Schrift. Es geht immer um die Gesamtheit der Dinge. Und somit sollten besonders Organisationen, die Gesamtheit der Kommunikation im Blick haben und diese bewusst angehen. Denn unser Verhalten, unsere Sprache und unsere Visualität drücken unser Innerstes aus. Dieses Innerste kann in einer bewussten Kommunikation besondere Prägnanz und Stärke entwickeln.
Und das Kreuz aus Punkten, die Farben Blau, Petrol und Korralrot, mit der neuen Schrift, drücken jetzt all unser Innerstes aus?
Natürlich kann ein Erscheinungsbild all diese verschiedenen komplexen Teile einer Identität, wer man ist und wohin man will, nicht konkret kommunizieren. Es schafft vielmehr ein Gefühl, einen Rahmen, der die Inhalte bestmöglich transportiert und stützt.
Die Grundlage für das neue visuelle Erscheinungsbild haben Gespräche und Abstimmungen mit den Pastoren und einem Gremium aus Ehrenamtlichen gebildet. Aus diesem Prozess heraus haben wir folgende Grundlage für das Erscheinungsbild und die Positionierung der Gemeinde entwickelt:
„Die EFG Gundelfingen wird als moderne und zeitgemäße Gemeinde wahrgenommen, die für alle Generationen und besonders auch für junge Menschen attraktive Angebote bietet. Sie ist mit Ihren Mitgliedern, Freunden, Besuchern und Interessierten gemeinsam auf dem Weg mit Gott. Die Form der Angebote ist zeitgemäß, und hat alle Verschiedenartigkeiten seiner Menschen im Blick.
Die EFG Gundelfingen möchte gemeinsam als eine lebendige Kirchengemeinde, für Gundelfingen, Freiburg und die Region, wachsen. Die EFG Gundelfingen ermöglicht durch die Angebote Begegnungen und formt eine offene und verlässliche Gemeinschaft.“
Es ist klar das Gemeindeleben immer aus Kompromissen besteht. Und so wird das entwickelte Erscheinungsbild nicht jedermanns Geschmack treffen. Zudem ist Neues meist ungewohnt und es ist auch völlig normal, dass der ein oder andere am Gewohnten hängt. Das darf auch so sein.
Aber bei aller Betrachtung ist folgende Frage wichtig: Trifft das Erscheinungsbild den Kern der Identität? Und bildet es ein authentisches und kommunikatives Gesamtbild.
Ich bin der Überzeugung, dass wir diesen Kern nicht nur auf gute, sondern auch auf ansprechende Weise getroffen haben und ich bin sehr gespannt darauf, wie sich das Erscheinungsbild in der Gemeinde entfalten wird.
Danke, dass Ich euch mit meinem Beruf und meiner Berufung als Designer, begleiten darf. Danke für Euer Vertrauen und die konstruktive Zusammenarbeit in diesem Prozess.
Andreas Tesch